leidende gesichtsausdrücke und warum zerstörte trailer glück bringen!

so, nachdem die aschewolke über europa mich die letzten tage ans telefon gefesselt hat, gibts jetzt endlich mal zu lesen was die letzte zeit in perth so passiert ist!

nachdem mum und ich den anstrengenden 3stunden flug von adelaide nach perth überstanden hatten (den größten nervenkitzel gabs beim einchecken, werden wir das gepäcklimit von 23kg pro kopf überschreiten???)
ging es dann mit dem absolut überteuerten airportshuttle in die stadt zu unserem hotel (wie man n kleines vermögen an den airportshuttleservice verlieren kann gibts später zu lesen)
und ich muss sagen, perth gefällt mir echt gut... deutlich besser als adelaide, wo absolut nichts los war :)
samstags ging es in das WA museum, in dem es ne echt klasse sonderausstellung zum press photo of the year gab... und da war ich natürlich nicht mehr zu stoppen... fotoausstellung, gleich um die ecke...ab die post ;)
dort sahen wir auch einen der größten kometen der, ihr erinnert euch, SÜDLICHEN hemisphäre. knapp 11tonnen schwer, sah aber auch recht unspektakulär aus (plus, der lag einfach so im museumsgarten rum ohne schild ;) )

auch in der innenstadt gibts känguruhs ;)

danach ging es dann runter an den swan river (der an der stelle eigentlich mehr ein see ist) zum swan bell tower (angeblich das größte musikinstrument der welt). dort lauschten wir dem, zugegeben, etwas seltsam intonierten konzert selbiger 'bells'.

den folgenden sonntag war dann größtenteils chillen im park angesagt... doch davor gings noch in die 'perth mint' in der große mengen des in west australien ausgebuddelten goldes verarbeitet wird. dort haben wir zugeschaut wie so n goldbarren gegossen wird (starkes spektakel) und konnten unser gewicht in gold aufwiegen (falls jemand interesse hat, ich bin 3,12mio wert ;) )
und nach so viel geballtem edelmetall gings mit decke und buch in den kings park zum chillen. von da oben hat man ne echt klasse aussicht auf die skyline von perth!

und wir mussten ja alle unsere kräfte sammeln, schliesslich ging am darauffolgenden montag die tour zur shark bay los! und wenn ich sage, alles gute geht mit nem knall los, dann meine ich das wörtlich!
nachdem wir uns viel zu früh aus den betten gequält hatten (vor 6uhr... igitt) ging es zum vereinbarten treffpunkt wo wir abgeholt werden sollten. relativ pünktlich kam dann auch der kleinbus der uns aufgabeln sollte, wir luden unser gepäck in den trailer (anhänger) ein, stiegen in den bus, und warteten das unsere fahrerin den trailer zumachte und losfuhr. dann gabs zuerst noch n wisch den wir unterschreiben mussten das wir auf eigene gefahr an der tour teilnehmen, und dann gings los... ungefähr 100m, bis ein gewaltiger knall den bus erschütterte und unsere fahrerin (und tourguide jules) zum anhalten zwang. was war passiert?! jules unsere fahrerin hatte vergessen die klapptür vom trailer zuzumachen vor dem losfahren und was mit selbiger an nem bauzaun hängengeblieben. mit dem ergebnis das die trailertür und der anhänger komplett verbogen waren. man(n) könnte jetzt die alte leier anfangen, frauen und... (aber ich lass die drei punkte für jegliche macho-äußerungen stehen die mich bei der weiblichen leserschaft in ungnade fallen lassen würden :D )
notdürftig wurde dann die trailertür bis zum eigentlichen ausgangspunkt mit nem seil zugebunden. aber, in diesem fall hat das unglück so früh am morgen uns eindeutig glück gebracht! denn statt in dem unbequemen kleinbus mit anhänger zu touren, kamen wir in den genuss in einem der komfortableren trucks zu fahren die eigentlich nur für die längeren touren nach exmouth und broome benutzt werden! yes!

der truck

also alles gepäck umgeladen und ab die post in den wilden norden. und sobald man aus der stadt heraus ist, weiss man auch warum maximal 110kmh erlaubt sind und überall schilder stehen ''alle 2stunden pause machen''... es ist einfach soooo langweilig... es geht hunderte kilometer geradeaus (naja hin und wieder kommt mal ne kleine kurve) und links und rechts ist immer das gleiche zu sehen. busch und rote erde! hin und wieder hüpft mal ein känguruh vorbei aber das wars dann auch schon.
der erste stopp auf dem weg nach norden war dann die 'pinnacles desert', beeindruckende steinformationen inmitten einer sandwüste von enormen ausmassen (naja ok, so groß ist sie auch wieder nicht)

die pinnacles in gleichnamiger desert 

danach ging es weiter nach norden zum sandboarden auf ner sanddüne (die bleibenden eindruck auf die kamera meiner mum gemacht hat) und nach dieser anstrengenden sportlichen betätigung war für den rest des tages kilometer fressen angesagt. schliesslich wollten wir es noch mit dem letzten tageslicht in unser nachtlager nach kalbarri schaffen (was auch fast geklappt hätte, wäre da nicht dieser wicked camper vor uns gewesen, dessen insassen es definitiv nicht eilig hatten irgendwohin zu kommen.)
beim zubereiten des abendessens fiel dann, wie auch beim lunch, auf das nicht alle ganz verstanden hatten das 'hands-on' mit anpacken bedeutet.. aber dazu kommen wir später nochmal...
der nächste tag führte dann von der wüste ans meer, genauer gesagt von kalbarri nach monkey mia.

'ist da hinten was?' - nee nichts

der erste stop war dann gar nicht weit von unserem nachtlager, im kalbarri national park (einer von grob geschätzt 203452834238645 mal 10^5 in ganz australien) wo die tollen felsformationen des z-bend gorge (heisst so weil der fluss sich an der stelle wie ein Z durch das gestein gefressen hat), nature's window

nature's window

und the loop. für die ganz besonders wagemutigen konnte man sich von einer ganz besonders gefährlichen felswand abseilen. nur leider führte der fluss (man kann ihn ein wenig erahnen hinter uns) nicht wirklich viel wasser nach nem sehr trockenen sommer.

und dann gings nach ner kurzen verschnaufpause und weiterer perfektion der 'aussie wave' (die typische bewegung um die ungeheuer lästigen australischen fliegen zu verscheuchen)
weiter richtung norden, zum nächsten stopp, der welterbestätte Shark Bay. (hatte ich schon mal erwähnt das australien überproportional viele welterbestätten besitzt???). diese hier ist so besonders, weil es der letzte ort auf der welt ist, an dem eine der (wenn nicht sogar DIE) älteste 'lebensform' des planeten gefunden werden kann. in anführungszeichen deshalb, weil es sich um bakterien handelt, ohne die jedoch höherentwickelte lebensformen auf der erde nicht denkbar wären, da diese sogenannten 'stromatolithen' vor über 2milliarden jahren (haben die australier doch mal was richtig altes gefunden ;) ) anfingen die atmosphäre mit sauerstoff anzureichern. und dieser ist, bekanntermassen, essentiell zum leben.

ich weiss, sieht unspektakulär aus, aber ohne die dunklen flecken im wasser gäbs uns alle nicht...

danach gings weiter zum shell beach, der name verräts, komplett aus muscheln besteht. muscheln soweit das auge reicht... mal was anderes als der übliche feinkörnige sand!

danach ging es dann die letzte etappe über die westlichst gelegene stadt australiens (naja is mehr n kaff aber egal) zum nachtquartier nach monkey mia.
und was macht dieses abgelegene, verschlafene nest so interessant??? .. eine gruppe von bottlenose dolphins die hier 'wohnen' und die, zugegebenermassen, sehr zu touri-zwecken ausgenommen werden. kein wunder also das morgens um 7, scharen von menschen sich zum strand begeben wenn die delfinfütterung ansteht!

so viel dusel wie kathi (die tatsächlich einen füttern durfte) hatten wir nicht, bekamen aber trotzdem die delfine mal so richtig von nahem zu sehen.

nachdem die delfine dann genug von den gaffenden touris und ihre ration fisch bekommen hatten, war chillen am strand angesagt!
über eagle bluff, nen aussichtspunkt von dem man den westlichsten zipfel von australiens festland sehen kann, ging es dann leider schon wieder richtung süden wo wir mitten in der 'wildnis' auf einer farm nördlich von northampton unser nachtlager hatten. und nein, nicht denken er is jetzt völlig bekloppt und lädt schon total schwarze bilder hoch, bei genauerem hinsehen könnt ihr den sternenhimmel (inklusive der milchstrasse) erkennen!!

der nächste tag war dann leider schon der letzte unserer tour, das hiess besonders viel ausser zurück nach perth fahren stand nicht mehr auf dem programm...wäre da nicht dieser exzentrische weizenfarmer mitten in WA der 1970 beschloss sich von australien abzuspalten (der fuchs hatte n schlupfloch im gesetz gefunden, WA wurde nie formell für die britische krone in besitz genommen) und sein eigenes kleines fürstentum zu gründen, die hutt river principality. und so führte uns der greise 'monarch' prince leonard (er nimmt seine sache absolut ernst, inklusive einreise und ausreisestempel im reisepass für die besucher) durch sein doch eher beschauliches fürstentum! ein ignorant wer bei so viel exzentrik nicht schmunzeln muss!

nach der 'aus-und einreise' nach australien ging es dann auf die letzte etappe zurück nach perth, dem ausgangspunkt unserer tour.

warum die aschewolke europa lahmlegt, man aber gemütlich auf dem landweg von australien nach dänemark kommt, und warum kleine tiere mit rattenschwänzen nicht unbedingt ratten sind, das gibts dann im nächsten blog zu lesen!

bis dann, take care!